Die Rechtsfragen rund um die Bestattung mögen auf den ersten Blick kompliziert erscheinen, aber in Wirklichkeit sind sie oft nur ein weiterer Aspekt des Erbstreits. Die Hinweise für Erblasser, Erben und Angehörige, sind zwar gut gemeint, aber in der Realität oft nicht ausreichend.
Es wird empfohlen, dass Anweisungen zur gewünschten Bestattung nicht im Testament festgehalten werden sollten. Doch wer kümmert sich dann um die Bestattung? Laut Gesetz haben die nächsten Angehörigen das Recht und die Pflicht, sich darum zu kümmern. Aber was passiert, wenn es Uneinigkeiten gibt? Oftmals enden solche Streitigkeiten vor Gericht und es dreht sich alles um Fragen wie Art und Ort der Bestattung sowie um die Kosten.
Es mag sinnvoll sein, Anordnungen zur Grabpflege im Testament zu machen oder eine Testamentsvollstreckung zu veranlassen, um sicherzustellen, dass die eigenen Wünsche respektiert werden. Aber letztendlich sind es oft die nächsten Angehörigen, die über die Totenfürsorge entscheiden – auch wenn der Erblasser andere Vorstellungen hatte.
Rechtsanwalt Andreas Friedlein
Die Kosten für die Bestattung trägt der Erbe – so sieht es das Gesetz vor. Doch was ist eine „standesgemäße“ Beerdigung und wer entscheidet darüber? Es gibt viele Grauzonen und Interpretationsspielräume, die zu weiteren Konflikten führen können.
Insgesamt zeigt sich, dass auch in Fragen der Bestattung das Erbrecht mit seinen komplexen Regelungen und Auslegungen für Unklarheiten und Streitigkeiten sorgen kann.
Es ist ratsam, frühzeitig rechtlichen Rat einzuholen und klare Regelungen zu treffen, um Konflikte im Ernstfall zu vermeiden.